OWASP Top 10 für KI

Was Unternehmen jetzt über die größten Risiken von LLMs wissen müssen – und wie man sie kontrolliert

Prompt Injection, Datenlecks, manipulierte Trainingsdaten – KI ist nicht nur smart, sondern angreifbar.
Die neue OWASP Top 10 für LLMs zeigt, wo es gefährlich wird.

Einleitung: KI verändert alles – auch die Angriffsfläche

Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT, Claude oder Gemini verändern, wie wir Software schreiben, Texte verarbeiten, Kundensupport skalieren.
Doch mit dem Einsatz dieser KI-Systeme in Produktivumgebungen wächst auch die Zahl an exotischen, aber realen Sicherheitslücken.

Das OWASP-Projekt, weltweit bekannt für seine Web-Top-10, hat erstmals die Top 10 Schwachstellen in KI-Anwendungen veröffentlicht – speziell für Systeme, die auf großen Sprachmodellen basieren.

Wir bei Bexta haben diese Liste analysiert – und zeigen hier, was sie in der Praxis bedeutet, wo Unternehmen besonders gefährdet sind und wie du Risiken konkret eindämmen kannst.

Die 10 größten Schwachstellen in KI-Anwendungen (LLM Top 10 – OWASP)

Hier ist nicht nur die Liste – sondern die Bedeutung im Geschäftskontext.

  1. 🧠 Prompt Injection (LLM01)

Nutzer manipulieren den Input so, dass das Modell ungewollt vertrauliche oder schädliche Ausgaben erzeugt.

Beispiel:
Ein Chatbot mit Zugriff auf Kundendaten wird dazu gebracht, Informationen auszugeben, indem ein Nutzer sich als interner Admin „ausgibt“.

Lösung bei Bexta:

  • Input-Sanitizing + Token-Analyse
  • Kontextgrenzen & Rollen-Scopes in LLM-Orchestrierung
  • Rule-based Filtering auf semantischer Ebene
  1. 🗯️ Unsicherer Output (LLM02)

Das Modell erzeugt scheinbar legitime, aber faktisch falsche oder schädliche Inhalte („Halluzinationen“).

Risiko:
Im Versicherungsumfeld könnten z.B. falsche Klauseln generiert und übernommen werden.

Maßnahmen:

  • Ergebnisvalidierung über externe Regelwerke
  • Human-in-the-Loop-Absicherung
  • Confidence-Scoring & Output-Fencing
  1. 🧬 Data Poisoning (LLM03)

Angreifer manipulieren öffentlich zugängliche Trainingsdaten, um das Verhalten des Modells langfristig zu verändern.

Gefahr:
Kritische Begriffe oder Personen könnten „umtrainiert“ werden – z.B. in der Kreditvergabe oder bei automatischer Bewerberauswahl.

Strategie:

  • Auditbare Trainings-Pipelines
  • Verwendung geprüfter Datenquellen
  • Monitoring auf „driftende“ Antwortmuster
  1. 💥 Denial of Service durch Eingaben (LLM04)

Ressourcenintensive Prompts legen den LLM-Backenddienst lahm.

Fall:
Angreifer senden 1000 Prompt-Ketten mit extrem hohem Rechenaufwand – und verursachen Cloud-Kosten in fünfstelliger Höhe.

Gegenmaßnahmen:

  • Prompt-Quota, Rate Limiting
  • Token-Grenzen und syntaktische Analyse
  • Watchdog-Prozesse im LLM-Hosting
  1. 🛠️ Unsichere Plugins und Add-ons (LLM07)

Drittanbieter-Plugins erweitern die LLM-Funktionalität – aber oft ohne Zugriffskontrolle.

Praxisrisiko:
Ein Plugin kann ohne Prüfung auf ein internes CRM oder Filesystem zugreifen – mit Folgen für Datenschutz und Compliance.

Architektur-Empfehlung:

  • Sandboxing von Plugins
  • Rechtevergabe auf Ressourcenebene (Zero Trust)
  • Code-Audits und Versionskontrolle
  1. 🔓 Offenlegen sensibler Informationen (LLM06)

Geschäftsgeheimnisse, Quellcode, personenbezogene Daten gelangen durch „unbeabsichtigte Erinnerungen“ oder Logs wieder an Nutzer.

Besonders kritisch:
Modelle, die in internen Debug-Chats trainiert wurden oder private Prompts loggen.

Bexta Best Practices:

  • Kein Logging von Prompts in produktiven Umgebungen
  • Prompt-Tiering nach Sensibilität
  • Policy-Engine für Zugriffsentscheidungen im Inferenzprozess

Was Unternehmen jetzt konkret tun sollten

  1. LLM Risk Assessments einführen

Jede neue KI-Anwendung (intern oder extern) muss einer Sicherheitsbewertung unterzogen werden – so wie heute auch jede Cloud-Anwendung.

  1. KI-Governance definieren

Regeln, Richtlinien und Verantwortlichkeiten für Promptgestaltung, Modellzugriff, Datenfreigabe – besonders wichtig in regulierten Branchen (DORA, ISO 27001, DSGVO).

  1. KI-Applikationen wie APIs behandeln

Sie verarbeiten Input → erzeugen Output → beeinflussen Entscheidungen. Also:

  • Authentifizierung
  • Rate Limiting
  • Audit Logging
  • Monitoring

Fazit: LLMs sind nicht unsicher – aber unkontrolliert gefährlich

Die OWASP Top 10 für KI zeigen vor allem eines:

Wir brauchen neue Sicherheitsmodelle für eine neue Technologieklasse.

Die gute Nachricht:
Bexta hat in Projekten mit Versicherungen, Banken und Tech-Unternehmen gezeigt, dass Sicherheit, Performance und KI sich nicht ausschließen – wenn man von Anfang an strukturiert denkt.

Du nutzt KI oder willst es tun – aber mit klaren Sicherheitsrichtlinien?

Wir helfen dir:

  • beim Design sicherer LLM-Architekturen
  • bei der Auswahl & Absicherung von Modellen
  • bei Prompt-Governance & Policy-Erstellung
  • bei Audits & Vorbereitung auf regulatorische Vorgaben

👉 Jetzt unverbindliches Erstgespräch anfragen: www.bexta.de/kontakt